MAYDAY 2021 nachhören

Links & Kontakt (social media) in Reihenfolge der Beiträge
Links & contact (social media) in order of contributions

So that the perception of the MAYDAY demonstration on May 1, 2021 in Vienna is not reduced to the police attack on the closing rally, we bring a majority of the speeches held in the course of the MAYDAY demonstration here for listening.

Support ?? Material ?? Anzeige ?? Polizeigewalt erfahren ?? etc. – hier gehts weiter: https://www.mayday.jetzt/index.php/2021/05/01/defundthepolice/

support


english version below

Liebe alle! Wie ihr euch vorstellen könnt durchmischen sich bei uns viele Gefühle und Zustände. Wut, Erschöpfung, Verletztheit, Entsetzen, Empörung und Ärger. Wir nehmen das was passiert ist als Angriff auf uns alle wahr. Statt solidarischen Vernetzen wurde uns mit Pfefferspray, Tritten und Knüppel der 1. Mai zerschlagen.

Wir reagieren darauf auf unterschiedliche Arten, planen Reaktionen, organisieren die Solidaritäts-Strukturen für alle Betroffenen und besprechen und in unseren unterschiedlichen Gruppen und Kontexten.

Um gut reagieren zu können brauchen wir auch weiterhin eurer mitwirken:

– Wenn ihr am 01. Mai im betroffenen Zeitraum im Park wart schreibt bitte Gedächtnisprotokolle (https://at.rechtsinfokollektiv.org/?page_id=206 ) diesen könnt ihr (sofern ihr das wollt, zwecks Dokumentation der Ereignisse und für die Rechtshilfearbeit) hier gesichert übermitteln (https://coview.info/watchgroup/ )

– Meldet euch, wenn ihr Support benötigt. Viele von uns wurden verletzt. Das können sowohl körperliche als auch traumatisierende Belastungen sein, die aus der Situation entstanden sind sein. Wir haben dafür Kontaktmöglichkeiten gesammelt (https://www.mayday.jetzt/index.php/2021/05/01/defundthepolice/ ), ihr könnt euch aber auch darüber hinaus für Support diesbezüglich melden. Wir planen auch Gruppentreffen zum gemeinsamen Austauschen, auch dafür schreibt uns bitte via E-Mail (pgp via https://www.mayday.jetzt/index.php/kontakt/) oder verschlüsselten Webformular ( https://coview.info/watchgroup/ )

– Wir sammeln weiter Material, bitte stellt dieses nicht online. Wenn ihr Material habt (Fotos, Videos), schreib uns via E-Mail und Formular ( https://coview.info/watchgroup/ ) und wir stellen euch einen gesicherten Upload zur Verfügung oder machen ein Treffen mit euch aus.

– Einige der Betroffenen planen in der nächsten Woche ein Treffen, um sich rund um das Thema #DefundThePolice zu organisieren. Wenn ihr Interesse habt im Kontext einer gemeinsamen Kampagne als gemeinsames Bündnis gegen diese Zustände zu agieren, und gemeinsam dafür einzustehen das es eine Zukunft frei von Polizeigewalt gibt, gerne ebenfalls melden, dann bekommt ihr eine Einladung zum Treffen.

Jedenfalls – meldet euch! Niemand von uns soll in dieser Situation alleine sein, melde dich, wenn du etwas brauchst. Teilt diese Information bitte in eurem Umfeld. Lasst und gemeinsam gegen die Repression agieren!

Solidarische Grüße MAYDAY
#mayday21 #mayday #DefundThePolice #w0105 #solidarität #solidarity #precarity #prekarität

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Dear all! As you can imagine, we have many emotions and feelings mixed together. Anger, exhaustion, hurt, horror, outrage and anger. We perceive what happened as an attack on all of us. Instead of solidary networking, our May Day was smashed with pepper spray, kicks and batons.

We react to this in different forms, we plan reactions, we organize solidarity structures for all those affected and we discuss in our different groups and contexts.

In order to respond well, we need your continued participation:

– If you were in the park on May 01 during the affected period, please write memorial protocols (https://at.rechtsinfokollektiv.org/?page_id=206 ) that you can submit (if you wish, for the purpose of documenting the events and for legal aid work) secured here (https://coview.info/watchgroup/ ).

– Get in touch if you need support. Many of us have been injured. This can be both physical and traumatizing stresses that have resulted from the situation. We have collected contact information for this (https://www.mayday.jetzt/index.php/2021/05/01/defundthepolice/ ), but you can also reach out beyond that for support in this regard. We are also planning group meetings to share, for this too please write to us via email (pgp via https://www.mayday.jetzt/index.php/kontakt/) or encrypted web form ( https://coview.info/watchgroup/ ).

– We continue to collect material, please do not post it online. If you have material (photos, videos), write us via email and form ( https://coview.info/watchgroup/ ) and we will provide a secure upload or arrange a meeting with you.

– Some of the people involved are planning a meeting next week to organize around #DefundThePolice. If you are interested to act in the context of a common campaign as a common alliance against these conditions and to stand up together for a future free of police violence, please contact us too, then you will get an invitation to the meeting.

In any case – get in touch! None of us should be alone in this situation, get in touch if you need anything. Please share this information in your environment. Let’s act together against the repression!

Solidarity greetings MAYDAY
#mayday21 #mayday #DefundThePolice #w0105 #solidarity #precarity #precarity

sammlung berichte MAYDAY #w0105

Hier berichte / Sammlung von berichten / Stellungnahmen von verschiedenen Gruppen rund um die MAYDAY

02.05.2021
Bericht Wiener Arbeiter_innen Syndikat
https://wiensyndikat.wordpress.com/2021/05/01/unglaubliche-entgleisung-der-wiener-polizei/

Anarchosyndikalistische Jugend Wien
https://asjwien.wordpress.com/2021/05/02/eskalation-am-1-mai-in-wien/

03.05.2021
Presseaussendung MAYDAY
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210503_OTS0015/mayday-solidarische-und-bunte-1mai-demonstration-durch-polizei-angegriffen

ÖH.Akbild: Polizei greift von ÖH.akbild angemeldete Demonstration am 1.Mai an
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210503_OTS0019/polizei-greift-von-oehakbild-angemeldete-demonstration-am-1mai-an

ÖH Wien: Massive Polizeigewalt bei 1. Mai Demonstration in Wien
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210503_OTS0021/massive-polizeigewalt-bei-1-mai-demonstration-in-wien

Seebrücke Wien: Einige Worte und Eindrücke zur Demo vom 1.Mai.
https://www.facebook.com/SeebrueckeWien/posts/5387903604617003

07.05.2021
Deserteurs und Flüchtlingsbereatung: Statement zum 1.Mai
https://deserteursberatung.at/index.php/2021/05/06/statement-zum-1-mai/

Presseaussendung-Polizeigewalt #w0105

via OTS: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210503_OTS0015/mayday-solidarische-und-bunte-1mai-demonstration-durch-polizei-angegriffen

MAYDAY – solidarische und bunte 1.Mai Demonstration durch Polizei angegriffen
Zahlreiche Verletzte durch gewalttätigen eskalativen Polizeieinsatz

Wien / Votivpark (OTS) – Als Plattform und gemeinsame Demonstration von über 20 Gruppen sind wir entsetzt, erschrocken, wütend und fassungslos über die Geschehnisse, die am Samstag den 01.Mai 2021 in Wien passiert sind.

Die Demonstration hatte sich am 1. Mai ab 12h bei der U3 Ottakring gesammelt. Zahlreichen Redebeiträgen zum Thema „Kapitalismus ist die Krise – soziale Kämpfe verbinden“ wurden gehalten.

Die Vernetzung hatte dieses Jahr einen Schwerpunkt auf feministische, queere Inhalte gelegt. Der erste Block bestand aus einer Gruppe von Frauen, Lesben, Inter, Trans, sowie nicht-binären Personen, ein wichtiges Zeichen, zwei Tage nach dem bereits neunten Femizid in Österreich 2021. Gemeinsam wurde laut ein Ende patriarchaler Gewalt, Femizide und Ausbeutung gefordert.

Im Rahmen der Demonstration wurden fünfzehn verschiedene Redebeiträge eingebracht, ein breites Spektrum an aktuellen Arbeitskämpfen und Organisierungen rund um prekäre Lebensverhältnisse wurde vermittelt. Die Demonstration bewegte sich dann lustvoll, bunt und lautstark über den 16. Bezirk in die Innenstadt zum Sigmund-Freud/Votivpark wo die Abschlusskundgebung stattfand. Abstände wurden eingehalten, die Demonstration war durchgängig mit FFP2-Masken ausgestattet, Personen, die dies nicht einhielten, wurden aus der Demonstration verwiesen.

Bereits während der Demonstration kam es zu problematischen Szenen durch fehlende Unterstützungsleistungen der Polizei im Demonstrationsschutz. Obwohl die Einsatzleitung mehrfach darauf hingewiesen wurde, wurden Seitengassen nicht Verkehrs-geregelt, mehrfach fuhren dadurch PKW unkontrolliert in die Menschenmasse. Beherzte organisierte Fahradbot_innen und solidarische Demonstrationsteilnehmer_innen mussten in weiterer Folge diese Aufgabe übernehmen.

Die lautstarke Demonstration traf mit über 1700 Personen im Votivpark ein, wo sich bereits zahlreiche Personen einer vorhergehenden Kundgebung aufhielten. Am Kundgebungsort wurden die Reden beim Lautsprecher-Wagen fortgesetzt, mit Blick und Reichweite in den friedlichen Park. Kurz nach einem Redebeitrag der Initiative Bildung Brennt, der aktuelle, prekäre Entwicklungen in universitären Strukturen vermittelte, war zu sehen, wie ein Stoffbanner auf einem Werbeplakat am Gerüst der Votivkirche aufgehängt wurde. Daraufhin bewegten sich einige Personen zur Kirche, um die Geschehnisse bei der Kirche zu beobachten. Am Fuße der Kirche kam es in der Nähe des Gerüstes zur ersten eskalativen Situation. Personen, die von Anwesenden als Rechtsextreme wahrgenommen wurden, attackierten mehrere Personen mit Pfefferspray. Darauf folgten tumultartige Szenen. Im Zuge dieser und weiterer Situationen wurden Personen, die mit Handys die Geschehnisse dokumentierten, aber vor allem auch Pressepersonen mit Kameras und Filmequipment, gezielt durch die Polizei angegriffen.

Die Versammlungsleitung machte sich persönlich ein Bild vor Ort, nachdem zwei Ordner_innen ebenfalls von der Polizei angegriffen wurden und wurde schließlich massiv unter Druck gesetzt, die Kundgebung aufzulösen, während Kundgebungsteilnehmer_innen an der Rückkehr zum Kundgebungsort gehindert wurden. Als den Nötigung-versuchen zur Auflösung der Versammlung nicht nachgegeben wurde, griff die Polizei die Kundgebung mit massiven Kräften an. Sie trieb die Kundgebungsteilnehmer_innen mit Pfefferspray durch den Park, wodurch es zu Massenpanik-artigen Szenen kam und führte wahllos Hetzjagden gegen Einzelpersonen durch. Schwerverletzte wurden dabei in Kauf genommen, mindestens zwei Personen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus. Zahllose Personen wurden von Schlagstöcken, Pfefferspray und durch Schläge, Stöße und Tritte von hinten verletzt. Auch der Lautsprecher-Wagen wurde mit Pfefferspray angegriffen und der Infotisch, bei dem sich auch Hygieneprodukte wie Masken und Desinfektionsmittel befanden, zerstört.

Die Polizei setzte in weiterer Folge weitere eskalative Schritte und zog sich erst nach weiteren, wahllosen Verhaftungen und Gewaltanwendungen aus dem Park zurück. Die ausständigen Redebeiträge konnten danach noch stattfinden. Doch statt einen ruhigen Ausklang zu gewährleisten, wurden Personen am Teilnehmen der Kundgebung gehindert und in weiterer Folge fühlten sich mehrere hundert Polizisten bemüßigt, bei den verbleibenden Kundgebungsteilnehmer_innen Masken und Abstandsregelungen abzuprüfen.

Dadurch wurde einmal mehr die Kundgebung gestört und ihr geplanter Ablauf verunmöglicht. Es wurden schon vor und während all dieser Amtshandlungen, die wir als Polizeigewalt verurteilen, teilnehmende persönlich beschimpft, wie einige berichten. Wir sehen das Vorgehen der Polizei als massiven und inakzeptablen Eingriff in das Versammlungsrecht. Betroffene Personen laden wir dazu ein, sich bei uns, zwecks weiterer Aufarbeitung der Vorfälle, zu melden.

Nicht zuletzt sehen wir das Vorgehen als Teil einer aktuellen Diskussion, um die Rolle der Polizei innerhalb der Gesellschaft. Nicht erst die Morde und deren Nicht-Nachverfolgung an Schwarzen Menschen, Indigenen, People of Colour durch Polizist_innen in den USA oder der Mord 1999 an Marcus Omofuma zeigen die problematische Rolle der Polizei. Wir lehnen Strukturen ab, in denen zu wenig Geld für Bildung, soziale Arbeit, Gesundheit und andere Bereiche da ist, aber eine Exekutive immer weiter aufgebaut wird. Wir schließen uns daher der weltweiten Forderung zum Abbau von Polizeistrukturen an. Wir wollen eine Welt, in der ein gutes Leben für alle möglich ist – dafür braucht es keine Polizei, dies hat einmal mehr auch dieser 1.Mai gezeigt.
Rückfragen & Kontakt:

Webseite MAYDAY: www.mayday.jetzt
Kontaktformular zwecks Dokumentation und Beratungsstellen für psychosozialen & Trauma Support: https://www.mayday.jetzt/index.php/2021/05/01/defundthepolice/
Pressekontakt & Rückfragen: contact@mayday.jetzt

#DefundThePolice

#w0105 zwecks Vernetzung #polizeigewalt – meldet euch via: contact@mayday.jetzt -vernetzungstreffen folgt demnächst – wir werden die heutigen Gewaltexzesse der #polizei nicht unbeantwortet lassen #DefundThePolice #mayday #precarity #mayday21

Anonyme Meldungen bzw. pgp verschlüsselte Meldung sind möglich via: https://coview.info/watchgroup/ wichtig – wenn ihr zu uns Kontakt haben wollt – trag dort im Formular eure E-Mail Adresse ein!

– Du bist nicht allein – du bist nicht allein!

Linksammlung Trauma und Repression: https://infoladen.kukuma.org/out-of-action-und-anti-repression-infos/

Wir empfehlen generell IMMER bei der Polizei die Aussage zu verweigern! Sowie nach Vorfällen wie heute, mittels eines Gedächtnisprotokoll, das Geschehen und erlebte zu dokumentieren! https://at.rechtsinfokollektiv.org/?page_id=206

Wichtig: veröffentlicht kein Bild/Video Material ohne Zustimmung der Betroffenen Person(en).

Sollte jemand Körperlich (zb.: Gehirnerschütterung, etc.) von der Gewalt betroffen sein – holt euch medizinische Hilfe. Achtung – es ist wichtig zu wissen, dass es eine Anzeigepflicht gibt, wenn angegeben wird das es sich um Polizeilich verursachte Gewalt handelt. Hierbei wird im Regelfall mit einer Gegenanzeige durch die Polizei agiert.

Mögliche Beratung/Kontaktstellen bei Trauma:
Psychosozialer Dienst (24 Stunden Hotline): www.psd-wien.at: 01 31330
Krisenintervention Wien: http://www.kriseninterventionszentrum.at/: Mo-Fr 10-5: 01 4069595
Psychiatrische Akkuambulanz des AKH: https://www.akhwien.at/default.aspx?pid=2935: 01 40400-36030
Akutbetreung der Wiener Berufsrettung: Rufnummer 144 – Akkubetreuung verlangen 0800/202 016
Psychotherapie Helpline (8-22 Uhr): 0720 12 00 12
Telefonseelsorge: 142
Helpline des Berufsverbands österr. Psycholog:innen: MO-FR, 9-13 Uhr: 01 504 8000
So 10-18: Traumahilfe (eigentlich für Personen in Quarantäne): 01 / 413 00 4

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#w0105 for the purpose of networking #police violence – get in touch via: contact@mayday.jetzt – a networkingmeeting will follow soon – we will not let today’s #police violence excesses go unanswered #DefundThePolice #mayday #precarity #mayday21

Anonymous reporting on pgp encrypted base is possible via: https://coview.info/watchgroup/ important – if you want to contact us – enter your email address within in the form!

– You are not alone – you are not alone!

Trauma and Repression link collection: https://infoladen.kukuma.org/out-of-action-und-anti-repression-infos/

We generally recommend ALWAYS to refuse to testify at the police! As well as after incidents like today, to document the events and experienced via a memory protocol! https://at.rechtsinfokollektiv.org/?page_id=206

Important: do not publish any picture/video material without the consent of the person(s) concerned.

If someone is physically affected (e.g. head concussion, etc.) by the violence – get medical help. Attention – it is important to know that there is a duty to legaly report, if it is stated that it is police caused violence. In this case, the police will usually act with a counter-report against the person affected.

club workers block

MAYDAY – MAYDAY – CLUB_WORKERS_BLOCK

1.Mai 2021_12h Ottakring U3 – Treffpunkt – Silber / goldene Fahne.
Du hast Bezug zur Clubkultur? Arbeitest nachts, im Veranstaltungs-, Party- oder einem anderen Kontext? Du warst in diesen Bereichen vor der Pandemie tätig? Du produziert Musik, organisierst Raum oder gehst gerne Feiern?
Komm zum Treffpunkt in Ottakring, dem Club_Workers_Block, um dich mit uns zu vernetzen und gemeinsam den 1.Mai – mit Abstand und Maske – zu begehen.
Denn: Eine andere Welt, in der es ein gutes Leben für Alle gibt, ist nicht nur denkbar, sondern auch machbar! Fight precarity – join us!

Nutze bitte im Vorfeld die vielen kostenfreien Testmöglichkeiten, die es in Wien gibt.

Status – Pandemie: Seit über einem Jahr hat die Pandemie die Welt im Griff. Die ganze Welt? Nein. Inzwischen gibt es einige Regionen, in denen der Umgang mit der Pandemie besser funktioniert als in Mitteleuropa. Der Unterschied: Dort wurde klarer und stärker auf die Gefahr des Virus reagiert, wirtschaftliche Fragen standen dabei eher im Hintergrund, dort wo Gefahr bestand, wurde unabhängig, ob es sich um eine Baustelle, einen Supermarkt oder einen Club gehandelt hat, zugesperrt und rasch gehandelt.
Dieses „Zwischending“ in Mitteleuropa, der Versuch die Wirtschaft offenzuhalten, aber den Kulturbereich und das soziale Leben zu schließen, ignoriert vieles. Zum einen werden die soziokulturellen Aspekte eines Lockdown, psychologische Auswirkungen, die feministischen Aspekte was eine Krise bedeutet, ignoriert, zum anderen die gesundheitliche Dimension. Mit den damit einhergehenden  politische Entscheidungen, in die wir oftmals nicht einbezogen werden, wird über Menschenleben und Schicksale entscheiden. Das zeigt sich, indem Patente auch in dieser Krise weiter umgesetzt wurden. Dadurch wird beim Impfstoff weiterhin in einer Dimension wie Geld statt Gesundheit gedacht statt Rezepte und Produktion zu vergesellschaftet. Die Auswirkungen dessen zeigen sich hierbei auch wieder global – manche Länder sind mit Impfstoffen unterversorgt, andere haben Ampullen-Verstecke und verschenken die Dosen. Die Krise wirkt dabei wie ein Brennglas und verschafft gesellschaftlichen Problemen Sichtbarkeit, die auch zuvor bereits vorhanden waren.

Und Club Kultur so?

In Österreich ist der Kulturbereich eines der letzten Dinge, an die gedacht wird. Innerhalb des Kulturbereichs wurde dabei eine Mehrklassengesellschaft geschaffen – manche sind anspruchsberechtigt auf Beihilfen: Wer an der veralteten und wenig zugänglichen Künstler_innen-Sozialversicherung angedockt ist, hat das Privileg der „Königsklasse“ anzugehören und besser ausfinanziert zu werden. Uns ist dabei klar, Österreich zahlt wenigstens im Vergleich zu anderen Ländern Gelder an prekäre Kunst- und Kulturschaffende aus, aber wir lehnen die Abstufung in Klassen ab. Alle müssen sich die Miete leisten können, es braucht eine bedingungslose Absicherung aller. Außerdem benötigt es eine bedingungslose Absicherung des Gesundheitssystems. Bereiche wie Kultur, Soziales, Bildung, Wohnen, Gesundheit und Wissenschaft sind seit Jahren unterfinanziert, stellen aber eine Basis unser allen Lebens und gesellschaftlichen Zusammenhalts dar. Diese Bereiche müssen vollständig ausfinanziert werden. #Systemrelevant

Vorschläge, die aus der Kunst- und Kulturbranche kommen, werden meist nicht aufgegriffen. Im Frühjahr 2020 wurden bereits Modelle und Präventionskonzepte ausgearbeitet, die allerdings seitdem ignoriert bleiben. In verschiedensten Städten zeigen Modellversuche, dass Veranstaltungen mit Eintrittstests und Masken durchaus funktionieren und weniger Gefahr verbreiten als ein Besuch im vollen Supermarkt (für den sich die Menschen vorher nicht testen müssen). Vorschläge, wie das Einbeziehen von Veranstalter_innen und Locations für Kampagnen, die unsere Zielgruppen erreichen, wurden nicht aufgenommen. Lieber wurde viel Geld in Babyelefanten-Werbung investiert.

Der Virus wird als ein Zustand inszeniert, der durch die Jugend und die Feierkultur ungebremst Verbreitung erleben würde.
Es wird die Annahme in den Raum gestellt, dass Covid_19 nachts gefährlicher sei als tagsüber. Der ständige Ausnahmezustand und die seit 6 Monaten bestehende Sperrstunde stellt die Jugend- und Nachtkultur einmal mehr, ohne jegliche wissenschaftliche Basis, als Gefahrenräume dar. Das #Jugendbashing und verantwortlich machen anderer marginalisierter Gruppen ist für uns ein No-Go! Wir stellen uns gegen dieses Bild. Ein Virus ist ebenso tagsüber aktiv! Die nicht gesperrten Büros und die fehlende Testpflicht für Betriebe stellen erwiesenermaßen die höchste Infektionsgefahr dar.

An dieser Stelle wollen wir uns klar für offene Grenzen und Bleiberecht sowie Bewegungsfreiheit aussprechen. Auch uns haben die Abschiebungen von Schüler_innen in der Krise massiv schockiert und wir stellen uns gegen diese Art von Politik. Und klar ist auch: „stay at home“ kann nicht klappen, wer keinen Wohnraum hat, in einem Lager gezwungen ist oder mit bedrängenden, psychoschädigenden oder depressiven Dauerzuständen konfrontiert ist. Daher gilt ebenso: Wohnraum für alle und das bedingungslos!

Medial und politisch wird beklagt, dass Personen im öffentlichen Raum zu wenig Verantwortung übernehmen. Es werden Modelle abgelehnt, die ein unbürokratisches Anmelden (drei Klicks, drei Fragen, drei Tage zuvor) für kleinere Personenmengen (bis 100) im öffentlichen Raum ermöglichen könnten. Die Begründung:  „Das wäre ein zu starker Eingriff in die Veranstaltungsordnung“. Menschen werden in Grauzonen gedrängt, weil die Politik sich Verantwortungsstrukturen im Staat gegenseitig zuschiebt, aber dann schlussendlich selten etwas passiert. Die Verdrängung in die Illegalität steigt und schlussendlich wird das Vertrauen in demokratische Strukturen und regierende Parteien verloren.

Dem wirken wir entgegen – durch wichtige Vernetzungsarbeit stärken wir das Miteinander. Clubkultur steht nicht still und solidarisiert sich. Seien es zahllose Soli-Projekte für People on the Move, die von Clubs und Veranstalter_innen oftmals tatkräftig bei Spendensammlungen und anderen praktischen Aufgaben unterstützt werden. Oder die vielen Online-Events, die durch Streams Soli-Kohle aufgetrieben haben. Es entstanden in der Krise neue Formate, wie zum Beispiel die Fernsehsendung „united_we_talk“ der IG Club Kultur gemeinsam mit Gruppen aus Frankfurt, München und Berlin.

Wir stehen gemeinsam für eine andere Welt ein, für eine Gesellschaft, in der ein gutes Leben für alle möglich ist!
Wir gehen gemeinsam am 1.Mai 2021 auf die Straße, um auf unsere und andere unsichere und prekäre Lebenssituationen hinzuweisen.

Wir sehen uns am 1. Mai!

… und auch am 14. und 15. Mai – beteiligt euch am Aktionstag #savetherave – schreibt an organize@clubkultur.org zum Mitwirken.

Aufruf von:

IG Club Kultur – www.clubkultur.org

Kultur for President – https://www.facebook.com/kulturforpresident

4lthangrund für Alle! – www.4lthangrund.jetzt

Klassenkämpferischer Block auf der MayDay-Demonstration

Klassenkämpferischer Block auf der MayDay-Demonstration
12.00 Uhr Ottakring U-Bahn

Der 1. Mai wird bekanntlich als Kampftag der ArbeiterInnen begangen, da im Jahr 1886 bei den Ereignissen rund um den sogenannten Haymarket in Chicago viele ArbeiterInnen von der Polizei umgebracht wurden und dann noch in einem unglaublichen Schauprozess acht anarchistische Streikorganisatoren unschuldig verurteilt wurden – sieben davon zum Tode. Im Jahr 1886 waren die Kämpfe für den 8-Stunden-Tag sehr stark. In den USA wurde in 11.000 Betrieben für mehrere Tage gestreikt, um die Senkung der Arbeitszeit von zwölf auf acht Stunden durchzusetzen und es demonstrierten alleine in Chicago 80.000 Menschen. Die Polizei versuchte mehrfach Demonstrationen aufzulösen und tötete viele ArbeiterInnen. Als am Ende einer Demonstration am 4. Mai eine Bombe in die Menge geworfen wurde, begann die Polizei wild um sich zu schießen und tötete wiederum etliche ArbeiterInnen, aber auch Polizisten. Dieser Vorwand wurde genutzt, um die anarchistischen Gewerkschafter zu verhaften und sie in einem Schauprozess zu verurteilen. Von den acht unschuldig Verurteilten wurden vier gehenkt, einer hat sich vorher selbst umgebracht und drei wurden 1893 dann begnadigt, da allesamt offensichtlich nichts mit den Vorfällen zu tun hatten.

Im Jahr 1889 hat die sozialistische Internationale im Andenken an die acht Anarchisten den Tag zum „Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse“ ausgerufen, und seitdem wird er jährlich begangen. Die Sozialdemokratie vergisst natürlich gerne, daß es sich um herrschaftsfrei-sozialistische Gewerkschafter gehandelt hat, warum wir den 1. Mai begehen.

Dieses Jahr wird das WAS gemeinsam mit befreundeten Gruppen und Initiativen wie der Pankahyttn einen klassenkämpferischen Block auf der MayDay-Demonstration machen. Wir marschieren durch Ottakring, bis zum Sigmund-Freud-Park (Votivpark). Die „Mayday“ soll explizit einen Demonstrationscharakter haben, Party gibt es dann am Abend bis Mitternacht. Es soll ausgesprochener Weise eine „familiengeeignete Stimmung“ geben, mit genug Raum für Parolen und Inhalte. Das Bündnis hat seine Ausrichtung dieses Jahr speziell auf die Verbindung diverser sozialer Kämpfe gelegt und wünscht sich eine inhaltliche Demonstration. Wir unterstützen das und lassen – wie schon letztes Jahr – keine Corona-Argumente als Versammlungsverhinderung gelten. Abstand halten, Masken tragen und soweit möglich vorher testen lassen ist für uns selbstverständlich. Wir bringen genug Desinfektionsmittel und ein paar Ersatzmasken mit.

Im Votivpark selbst wird es dann Infotische und lockere Atmosphäre zur Vernetzung geben, wir planen ab ca. 16.00 bis 19.00 Uhr ein wenig abseits, ebenfalls mit Infotisch und unserem klassischen Picknick vor Ort zu sein. Ihr findet uns bei den schwarz-roten Fahnen!

ab 12.00 Uhr U3 Ottakring Auftaktkundgebung mit Schwerpunkt Arbeitskämpfe
13.00 Uhr Abmarsch im klassenkämpferischen Block (erkennbar an den schwarz-roten Fahnen)
ca. 16.00 Uhr Infotisch und WAS-Picknick im Votivpark (bringt Jause mit)

Wir rufen alle FreundInnen und KollegInnen dazu auf, sich uns anzuschließen. Speziell auch alle mit Kindern.
Alle heraus zum 1. Mai!

Bildung Brennt: MAYDAY

MAYDAY 2021

1.Mai – 12:00 – U3 Ottakring

Das letzte Jahr hat uns die Probleme in unserer Gesellschaft und die Notwendigkeit uns dagegen gemeinschaftlich zu organisieren noch einmal besonders vor Augen geführt. Unter dem Motto „Kapitalismus ist die Krise – Soziale Kämpfe verbinden!“ ruft Bildung Brennt daher gemeinsam mit anderen Organisationen dazu auf unseren Ärger, unsere Wut aber auch unsere Hoffnung am 1. Mai kollektiv auf die Straße zu tragen.

Die 10.000 Menschen in Österreich und die 144 Millionen weltweit, die an COVID verstorben sind, sind nicht nur Opfer des Virus geworden, sondern auch Opfer der kapitalitischen Logik und der neoliberalen Politik, die das Sozial- und Gesundheitswesen kaputtgespart hat, und stets Profite über Menschenleben stellt.

Durch die Krise ist die psychische Belastungen für Viele unerträglich geworden, besonders auch für Studierenden: eine Studie der Uni Innsbruck zeigt, dass ein Drittel aller Studierenden unter Stress, Depression, Ängste und Isolation leidet. Hinzu kommen Zukunftsängste, welche durch die um 16 % gestiegenen Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen befeuert werden. Anstatt Studierende in dieser Krisensituation zu unterstützen, hat das Bildungsministerium die Zeit genutzt und eine Novelle des Universitätsgesetz durchgebracht, die den Zugang zu Hochschulen und die demokratische Mitbestimmung an Universitäten erwschwert. Danke für nichts.

Wir sehen es aber auch als unsere Aufgabe, auf andere Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen und gemeinsam gegen Ungerechtigkeiten zu kämpfen. Denn die Probleme, die jede_r einzelne von uns erfährt sind nicht individuell, sondern Symptome des gleichen ausbeuterischen Systems. Ein System, welches von steigender Arbeitslosigkeit profitiert, da dadurch Menschen in noch prekärere Arbeitsverhältnisse gedrängt werden können. Wo zwar Milliarden an Euros in die Industrie und ihre Aktionär_innen gepumpt werden, aber das Arbeitslosengeld und die Notstandshilfe nicht erhöht werden, kaum mehr in das Gesundheitswesen investiert und der Kunst- und Kulturbereich alleingelassen wird. ​​​​​​​ Ein System das auf Ungleichheit fußt und patriarchale und rassistische Strukturen reproduziert, weil diese unabdingbar für dessen Fortbestand sind. Ein System, das Menschen an den europäischen Außengrenzen tötet und in Kriegsgebiete abschiebt.

Viele von uns fühlen sich einsam und das nicht nur wegen der Pandemie. In einer von Leistungs- und Konkurrenzdruck geprägten Gesellschaft wird Kollektivität zum Ausnahmefall. Öffentlicher und konsumfreier Raum, in dem Begegnungen stattfinden können, werden weniger und immer weiter reglementiert. Lasst uns das ändern! Lassen wir keine Vereinzelung zu, sondern verbinden wir unsere Kämpfe und kümmern wir uns solidarisch umeinander – sowohl in unserem Umfeld als auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Nur so können wir Verbesserungen für uns Alle erreichen.

Kommt gemeinsam mit euren Freund_innen auf die Demo! Setzen wir ein kämpferisches Zeichen am 1. Mai und jeden Tag!

Heraus zum 1. Mai! Denn im Kapitalismus ist jedes Leben prekär! Her mit dem schönen Leben!

Mehr Infos über Bildung Brennt unter www.bildung-brennt.at

Wir demonstrieren sicher und solidarisch mit Maske und 2 Meter Abstand. Nutzt die vielen gratis Testmöglichkeiten.

    MAYDAY 2021    

1st of May- 12:00 – U3 Ottakring

The last year has once again made us particularly aware of the problems in our society and the need to organize collectively against them. Under the motto „Capitalism is the Crisis – Uniting Social Struggles!“, Bildung Brennt is therefore calling together with other organizations to collectively take our anger, our rage, but also our hope to the streets on 1st of May.

The 10,000 people in Austria and the 144 million worldwide who have died of COVID have not only become victims of the virus, but also victims of capitalist logic and neoliberal policies that have cut social and health services to the bone and always put profits before human lives.

Due to the crisis, the psychological strain has become unbearable for many, especially for students: a study by the University of Innsbruck shows that one third of all students suffer from stress, depression, anxiety and isolation. In addition, there are fears about the future, which are fueled by the 16% increase in unemployment among young people. Instead of supporting students in this crisis situation, the Ministry of Education has used the time to push through an amendment to the University Act that makes access to universities and democratic participation in universities more difficult. Thanks for nothing.

But we also see it as our task to draw attention to other shortcomings in our society and to fight together against injustice. Because the problems that each and every one of us experiences are not individual, but symptoms of the same exploitative system. A system that profits from rising unemployment, because people can be pushed into even more precarious working conditions. Where billions of euros are pumped into industry and its shareholders, but unemployment benefits are not increased, hardly any investment is made in health care, and the arts and culture are left alone. A system that is based on inequality and reproduces patriarchal and racist structures, because these are indispensable for its continued existence. A system that kills people at Europe’s external borders and deports them to war zones.

Many of us feel lonely and not only because of the pandemic. In a society characterized by the pressure to perform and competition, collectivity is becoming the exception. Public and consumption-free space, where encounters can take place, are becoming fewer and more and more regulated. Let us change this! Let’s not allow isolation, but let’s join our struggles and take care of each other in solidarity – both in our surroundings and on the level of society as a whole. Only in this way can we achieve improvements for all of us.

Come together with your friends to the demo! Let’s set a fighting sign on 1st of May and every day!
More info about Bildung Brennt: www.bildung-brennt.at

We demonstrate safely and in solidarity with masks and 2 meters distance. Take advantage of the many free test opportunities.“

1.MAI – Legt die Arbeit nieder! Auf zum feministischen Streik!

1.MAI – Legt die Arbeit nieder! Auf zum feministischen Streik!

Die Plattform Radikale Linke sendet kämpferische Grüße vom Sandleitenhof, dem größten Gemeindebau der Zwischenkriegszeit und Schauplatz historischer Arbeits- und antifaschistischer Kämpfe, gelegen in der Rosa-Luxenburggasse Ecke Liebknechtgasse.
Von hier aus rufen wir auf zum Block des feministischen Streiks auf der 1. Mai Demo „Kapitalismus ist die Krise – soziale Kämpfe verbinden“.

ALL GENDER, FLINTA REIHEN VORNE!

TREFFPUNKT 12:00 – U3 Station Ottakring

Wir können uns in Wien auf eine Geschichte der Arbeiter*innenbewegung berufen, aber der 1. Mai ist hier nur noch ein Gedenken, das jeden Anspruch an ein besseres Leben aufgegeben hat.

Am 1. Mai 2021 wollen wir uns treffen und zusammenschließen, nicht um romantisierend in die Vergangenheit zu schauen, wie das im Roten Wien an diesem Tag so üblich ist, sondern um aktuelle und radikale Forderungen kämpferisch auf die Straße zu tragen.

Die Verbesserung sozialer Verhältnisse folgt keinem natürlichen Ablauf, sie fällt auch nicht vom Himmel. Sie ist immer ein Ergebnis von Kämpfen.
Und die aktuelle Situation der multiplen Krisen in Gesundheit und Wirtschaft, sowie das Erstarken reaktionärer Ideologien, stellt uns vor große Herausforderungen, auf die es neue Perspektiven braucht.

Wir können uns auf vieles stützen, was in der Vergangenheit erkämpft wurde. Aber wir lernen auch dazu. Gesellschaftliche Verhältnisse verändern sich fortwährend, so muss unsere Kritik und unser Kampf der
Arbeit und des Kapitalismus sich auch verändern. Das, was als Arbeit gilt und wer sie unter welchen Bedingungen macht, ist Teil dieses Kampfes.

Wir meinen, wenn wir von Arbeitskämpfen sprechen, nicht nur die Fabriksarbeit, sondern wir richten unsere Kritik gegen jede Form fremdbestimmter Arbeit: die Lohnarbeit und die Reproduktionsarbeit, die
Hausarbeit, die Carearbeit, all die Arbeit, die notwendig ist, damit die Welt überhaupt am Laufen bleibt – egal, ob sie unbezahlt verrichtet wird oder völlig prekär an Migrant*innen ausgelagert wird. Wir richten uns also gegen jede Form der Fremdbestimmung, auch wenn Arbeiter*innen durch verschleiernde Strukturen wie Scheinselbstständigkeit oder flache Hierarchien Freiheit und Selbstbestimmung vorgegaukelt wird.

Im letzten Jahr haben wir oft gehört, dass die Pandemie ein Brennglas der Verhältnisse darstellt. Und trotzdem gibt es Menschen, die weiterleben wollen wie zuvor. Zurück zur Normalität. Zurück zum
geringeren Übel. Ein gutes, ein besseres Leben für alle scheint für viele unmöglich, zu sehr durchdringt das Gelernte, die Disziplinierung unsere Lebensweise. Aber diese Vorstellung, wie wir leben müssen, ist nicht „normal“, sie beruht auf einem System, das von Menschen gemacht ist und dessen Strukturen es geschafft haben, sich durchzusetzen, in unserer Art zu wohnen, zu arbeiten, uns zu ernähren, zu kleiden, Energie und Technologie zu nutzen und miteinander in Beziehung zu treten. Es ist ein Leben, in dem wir gelernt haben, uns völlig auf die Bedürfnisse des Kapitals auszurichten, ihm alles unterzuordnen. Ob wir selbst arbeiten gehen müssen, Angst vor der Kürzung der nächsten AMS Zahlung haben, oder ob wir uns um andere kümmern, sie aufbauen und motivieren, damit sie am nächsten Tag wieder den Weg in die Arbeit schaffen.

Während manche also Licht am Ende des Tunnels zu sehen meinen, wollen wir nicht zurück zu einer angeblichen Normalität, die schon vorher beschissen war, nicht zurück zu einer Ordnung, die nicht einmal im
Stande ist, das Lebensnotwendige für alle Menschen bereitzustellen.

Was von Menschen geschaffen wurde, kann von ihnen verändert werden. Eine Perspektive im Kampf gegen die neue Normalität ist der feministische Streik.

Er kann ein zentrales Mittel sein zur Politisierung all dieser gewaltvollen Verhältnisse! Er ermutigt uns, gegen alle Formen patriarchaler Gewalt und vergeschlechtlicher Arbeitsteilung gemeinsam
transnational, anti-rassistisch und antikapitalistisch zu kämpfen! Denn mit dem Sichtbarmachen und Bestreiken all dieser Arbeit, die für den Kapitalismus notwendig ist (zum Beispiel das Gebären und Großziehen von Arbeiter*innen oder das Umsorgen von jenen, die nicht mehr als Arbeiter*innen verwertbar sind, als Kranke oder als Alte… Mit dem Bestreiken all dieser Arbeit wird die vermeintliche Naturgegebenheit des Kapitalismus massiv ins Wanken geraten.

In Chile, Mexiko oder in Polen finden diese Kämpfe bereits statt:
Beispielsweise als Widerstand gegen Feminizide, als Widerstand gegen die Kriminalisierung von Abtreibung und für reproduktive Gerechtigkeit – das heißt in jedem Fall als Widerstand gegen die binäre und hierarchische Geschlechterordnung und die Verfügung über vergeschlechtlichte Körper im Kapitalismus.

Der Feministische Streik beinhaltet nicht nur die kollektive Arbeitsverweigerung aller fremdbestimmter Arbeit, sondern auch die bewusste Organisierung jener Arbeit, die notwendig ist, für ein gutes
Leben für alle.

Der Feministische Streik umklammert Kämpfe, er umarmt und verbindet sie – mit dem Ziel tatsächlich alles zu verändern.

Am 1. Mai und immer scheissen wir also auf „Hoch die Arbeit“! Wir sagen: Legt die Arbeit nieder! – Auf zum feministischen Streik!

www.radikale-linke.at

Rads: Call for 1st of May

Call for 1st of May

We want to make invisible or unappreciated work visible in times of pandemic on this 1st of May. We want to let people speak who may not be able to go and demonstrate easily, for example, because they have to work. Work also does not simply stop at wage labor. We also want to address invisible care and household work.

Therefore we ask you for short statements. You can also send us drawings or stories to radsisters@riseup.net
For example, tell us about your working and living conditions, what frustrates you and what should change. Tell us how working has changed for you because of the Covid-19 pandemic.

In which field do you work?
What 5 keywords would describe your work?
What does your day-to-day work look like since the pandemic? What has changed?
Which 5 keywords describe this change?
What could make your daily work easier now and in the future?
What do you wish for your everyday working life?
5 hashtags for the future: